Inuit und die Arktis (5): Kayak und Schlitten
Der Hundeschlitten ist dieser Klimazone das Haupttransportmittel. Alternativ kann man sein Hab und Gut in ein Eisbärenfell wickeln und hinter sich her ziehen.
Knud Rasmussen beschreibt eine besonders originelle Konstruktionsweise, die jedoch nur in Gegenden mit offenem Wasser funktioniert. Dann kann man aus einem Zelt einen Schlitten machen!
Die Felle wirft man ins Wasser, lässt sie mit Wasser voll saugen, faltet sie mehrmals in Schlittenform und lässt sie gefrieren. So kann man auch die Kufen herstellen. Zur Verstärkung wird Fleisch in die Kufen gelegt. Besonders praktisch: Im Frühjahr kann man das Fleisch essen oder den Hunden geben. Rasmussen hat erlebt, dass diese Schlitten mehrere hundert Kilo tragen konnten.
Die Grundprinzipien bei den Schlitten, so Birket-Smith, seien immer gleich: An den Verbindungsteilen sind sie so zusammengebunden, dass sie nachgeben konnten. Meist besteht er bei den Central Inuit aus einem Paar schwerer gerader Kufen, die mit einer dicken Schicht eines gefrorenen Torfbreies bedeckt sind. Man kann auch andere Materialen benutzen. Wichtig ist die Eisschicht darüber, welche das Gleiten erleichtert. Fest gemacht sind die Kufen und Verstrebungen mit Riemen aus Robbenhaut oder Sehnen.
Kufen kann man auch aus gerollten und gefrorenen Moschusochsenhäuten herstellen. Im Frühjahr werden sie durch Kufen aus Walknochen ersetzt. Bei den Karibu-Inuit, die nahe der Waldgrenze leben, sind die Schlitten um die 10 Meter lang.
Wenn möglich, baut man den Schlitten aus Holz. Dieses Material ist jedoch in den nördlichen Zentralgebieten früher selten gewesen. Entsprechend wertvoll waren Holzschlitten, er konnte gar als Kaufpreis für eine Frau dienen. Alternativ kann man Rentiergeweihe für Verstrebungen benutzen.
Die einfachsten Schlitten bestehen nur aus Kufen und Verstrebungen und werden hauptsächlich zum Transport von Lasten, z.B. Kanus (Bild / mehr Bilder) benutzt. Meist geht man nebenher, um den Hunden die Arbeit zu erleichtern ( Bilderreportage von Hundeschlitten).
Das Kayak wird nur im Sommer benutzt - gelegentlich zur Jagd und zum Transport an den Sommer-Wohnsitz. Das Kayak besteht aus einem Skelett aus Holz, das mit etwa sechs Seehundfellen verkleidet wird. Das Fett wird dabei heraus geschrubbt, damit es so leicht wie möglich ist und auf dem Land getragen werden kann. Knud Rasmussen schreibt von einer Art Fähre aus zwei miteinander verbundenen Kayaks mit einer Ladefläche zwischen ihnen. Diese hätten eine Kapazität für sechs Erwachsene plus Ladung. Noch mehr Kapizität haben die Umiaks auf zu weisen (Bilder dazu vom Newfoundland Museum / mehr Bilder).
|
|