Teilnehmende Beobachtung - Wie als Outsider eine Szene studieren? - Themenwahl und Interesse -
Das Vorgehen - Zu viel Engagement? - Die Interviews: Ohne Geduld nix los - "Die richtigen Fragen
stellen"
Wer gehört dazu? - "Echte Hip-Hopper fallen nicht auf" - Aus Aussenseitern werden anerkannte
Künstler: Basler Hip-Hop Geschichte - Die Krux mit dem Kommerz - "Wenn du es willst, schaffst du
es" - "Ich bin gut und kann das zugeben" - "Wo bleibt die Family?" - "Jeder ist sein Planet, jeder
seine Filosofie" - "Es ist egal, woher du kommst, es zählt nur, was du machst" - "Eine Therapie für
alle" - Mehr Freiraum! - Nihilismus! Und eine neue kopernikanische Revolution!
Die Arbeit ist fertig. Endlich. Vor 20 Monaten betrat ich zum ersten Mal eine
Hip-Hop-Veranstaltung. Ich war neugierig geworden, was im Basler Untergrund alles unbemerkt
von der Oeffentlichkeit vor sich ging. Basel hat eine der aktivsten Hip-Hop-Szenen der Schweiz mit
Künstlern, die schweizweit zu den Besten zählen.
Mein Arbeitgeber, die Badische Zeitung in
Lörrach, hatte mich wenige Monate zuvor ins Roxy in Birsfelden geschickt, um über das erste
Hip-Hop-Theaterstück der Schweiz zu berichten. Neugierig machten mich die Internationalität der
Szene und die alternative Lebenswelt, die sie kreierten. So kam es, dass ich die Hip-Hop-Szene
Basels als Thema meines ethnologischen Feldforschungspraktikums an der Universität Basel
auswählte. Dozentin Dr.Florence Weiss vom ethnologischen Seminar in Basel hatte mich ermuntert,
Jugendkultur zu untersuchen, da es an Forschungen über jugendliche Lebensformen mangelt.
Dieser Bericht ist das Ergebnis meiner Forschung. Wie die Forschung, so hatte auch der
Schreibprozess sein Eigenleben. Herausgekommen ist ein Bericht, der die Kreativität von jungen
Leuten hervorhebt. Dieser Bericht steht in Opposition zu einer Vielzahl von Forschungen, in denen
Jugendliche als passive und visionslose Konsumenten dargestellt werden. Er hat sich zum Ziel
gesetzt, junge Leute selber zu Wort kommen zu lassen – und zwar nicht zu Fragen, die der Forscher
selbst bestimmt, sondern zu Themen, die sie selbst aufwerfen.
Das Herz der Arbeit sind daher die elf
Interviews mit einigen zentralen Köpfen aus der Szene. Die Arbeit diskutiert nach einer Einführung
kritisch die Rolle von Wissenschaft, Jugend und Hip-Hop. Viel Platz ist der Vorgehensweise,
Methodik und den persönlichen Erfahrungen während der Forschung gewidmet.
In einem Resumée
wird versucht, die Essenz aus den zahlreichen Beobachtungen, Erlebnissen und Gesprächen zu
ziehen und daraus Folgerungen für Jugendpolitik und Ethnologie abzuleiten.
Möglich geworden ist die Arbeit durch die Mithilfe vieler Personen. Dank sei gerichtet an die
Ethnologinnen Florence Weiss (Uni Basel) und Sigrid Schilling (damals zuständig für Jugend und Freizeit im
Justizdepartment Basel-Stadt), die mich vor allem in der Anfangsphase berieten. Ein grosses
Dankeschön gebührt allen Hip-Hop-Künstlerinnen und Künstlern Basels, die sich so offen zu
meinem Forschungsvorhaben stellten (das hatte ich nicht erwartet), mir, dem Unwissenden,
bereitwillig Auskunft erteilten, mir Kontakte verschafften, mich an Jams an der Kasse vorbeiwinkten
oder mir mal eine LP oder CD zusteckten. Viel Arbeit hat das Verfassen dieses Berichtes gemacht, für
die Durchsicht danke ich Nina Lösing, Philipp Pfäfflin und Tarek Abu Hageb.